Chacarita- viel Leid das hätte verhindert werden können

Vor dem Kongress haben sich erneut Hochwasserflüchtlinge angesiedelt. Das Klima spielt verrückt und die fortschreitenden Auffüllarbeiten der Franja Costera im Bereich Chacarita verschlimmern die Lage drastisch.


Nothilfe gibt es kaum. Geholfen wird nur denen, die bereit sind, in das neue Viertel "Barrio San Francisco" umzuziehen und die das Glück haben, dafür auf der Liste zu sein. Viele wollen das auch gar nicht. Da die kleinen Wohnungen für die vielköpfigen Familien, die meist eigene kleine Produktionsstätten zu Hause betreiben, völlig ungeeignet sind. Ohne die Einkunft der Minigewerbe zu Hause, würden sie die monatliche Zahlquote und anderen Ausgaben nicht bezahlen können und schlussendlich auf der Strasse stehen.

Ungefähr fünf Überschwemmungen haben die Chacariteños durchlitten, nachdem die Costanera, die Küstenstrasse, durch ihr Viertel gebaut worden ist. Mit nur 5% Mehrausgaben hätte diese Strasse in einen Damm umgewandelt werden können. Und die Familien wären von den Hochwassern sicher gewesen.... Die Nothilfe der letzten Jahre kostete weit mehr als für die Schleusen und Wasserpumpen für eine definitive Lösung des Hochwasserproblems nötig gewesen wäre.

Diese Familien leiden, da der Staat an ihrem Land interessiert ist. Sie leiden, weil der Staat sie an diesem Ort nicht will, sie sind ein Schandfleck, so nahe am Stadtzentrum, man will in Hotels und Shopping investieren in dieser Zone.



Jetzt harren sie wieder vor dem Kongress auf den öffentlichen Plätzen aus. Ohne Dusche, ohne richtiges WC und ohne Assistenz.


Anstatt ihnen zu helfen werden sie "Nichtsnutze" genannt, die Medien konzentrieren sich darauf, die Kriminalität zu thematisieren, die es in dieser Zone gibt und nicht darauf, dass die Regierung die Rechte dieser ärmeren Bevölkerungsschicht mit den Füssen tritt.

Die fortschreitente Auffüllung in der Zone der Chacarita. Ph: Carolina Egert

Während dessen schreiten die Auffüllarbeiten fort. Die von den Wassern aus ihren Häusern vertriebenen Menschen fürchten um ihre Häuser, die kurz davor stehen zugeschüttet zu werden. Zwar behaupten die Behörden, es werde nur in Zonen aufgeschüttet, wo die Bevölkerung schon umgesiedelt worden ist, dies entspricht aber nicht der Realität.


Die neuen Auffüllungen für Pärke entlang der Küstenstrassen dringen in die bewohnten Zonen vor und der Sand wird bei jedem Regen und bei den Überschwemmungen in die Siedlungen geschwemmt.


Die Bevölkerung wird belogen, betrogen und die, welche demonstrieren werden schikaniert und bedroht.

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