Wie das Grossprojekt "Franja Costera" die Lagune Yrupe beeinflusst

Das Feuchtgebiet "Laguna Yrupe" wird von dem Grossprojekt der südlichen Küstenstrasse, das die Aufschüttung der gesamten Zone vorsieht, beeinflusst.



Die Ausschreibung des Projekts ist im Gange (ID 336727) Der Projektstart ist für Anfang 2019 vorgesehen.


Karte aus der Zeitung "Ultima Hora" links im Vergleich mit einem Satellitenfotos (google earth 2018) rechts

Die Zone de Feuchtgebiets soll auf ein hochwassersicheres Niveau aufgeschüttet werden (laut José Avalos, Direktor des Projekts) und es sollen 2517 Wohnungen für die im vom Projekt betroffenen Viertel, "Bañado Tacumbu", lebenden Familien gebaut werden. In einem zweiten Schritt würde die heute bestehende Siedlung enfernt werden und auch diese Zone auf ein hochwassersicheres Niveau aufgeschüttet werden, dies für eine Umfahrungsstrasse und Grundstücke zur Immobilien-Spekulation.
In den Karten sieht man die vorgesehenen Aufschüttungen, sie sind als Rechtecke in der Satellitenkarte eingetragen. Dieser Karte kann man entnehmen, dass der gesamte Uferbereich des Feuchtgebiets zugeschüttet würde. Laut den vorhandenen Studien (RIMA Exp. SEAM 14545,EIAp) wurden in dieser Zone 161 Pflanzenarten, 80 davon mit einem speziellen Nutzen, gefunden.

Links Karte des Projekts im Bañado Tacumbu aus einer Präsentation von José Avalos im BañadoTacumbu  im
Vergleich mit der Satellitenfoto (google earth 2018), mit den Aufschüttungen als Rechtecke eingetragen.


Übereinanderlegung des Projektplans mit einer Karte der aktuellen Situation des Feuchtgebiets.


Die "Lagune Yrupe" ist eine "Lunge" von Asuncion und Lebensraum zahlreicher Vögel, (Laut RIMA 57 Arten), Fische (48 Arten) und Krokodile (caiman yacare) unter anderem. All diese Vielfalt wird durch das Auffüllungsprojekt Franja Costera Sur bedroht.

Silberreiher an der Lagune Yrupe, der Kreis auf dem Satellitenbild zeigt die Stelle, wo das Foto gemacht wurde.

Die Auffüllung für das neue Wohnquertier bedeckt einen grossen Teil des Feuchtgebiets und dies wäre nicht nötig mit einer alternativen Variante, die von den sozialen Organisationen COBAT und Cobañados vorgeschlagen wurde. Diese Alternative besteht darin, die geplante Strasse dem Flussufer entlang zu bauen und sie mit Schleusentoren und Wasserpumpen in einen Damm zu verwandeln.
Mit dieser Alternative würde das Feuchtgebiet nicht direkt betroffen, der Wasserstand könnte durch das Öffnen und schliessen der Schleusentore reguliert werden. Das Ausbleiben der zyklischen Überschwemmungen wäre ein minimaler Eingriff im Vergleich zur Zuschüttung des grössten Teils des Feuchtgebietes.

Visualización Defensa Costera (izquierda), visualización del trayecto propuesta (aprox.) para
la Costanera a ser convertido en Defensa Costera (derecha)

Bis jetzt hat sich die Regierung geweigert eine Machbarkeitsstudie für das Alternativprojekt zu machen. In der Umweltverträglichkeitsstudie (EIAp) wird die Alternative des Dammes nicht beachtet. Auf einer der ersten Seiten wird eine Vorauswahl des Projektes aufgrund der höheren Bodenpreise, die damit zu erreichen sind, begründet.


In RIMA und EIAP wird die Notwendigkeit für erweiterte Studien erwähnt, unter anderem die genauere Untersuchung der dort lebenden Krokodile, um abzuklären, ob das Gebiet als Fortpflanzungsgebiet dient. Dies obwohl sich das Projekt schon in Ausschreibung befindet und dies obwohl es vom ausgeschriebenen Projekt keine Machbarkeitsstudie gibt (Quelle Chalo Garay Foro ASU Participa para ASU Costera am 31 Juli 2018)


Somit kann man zur Schlussfolgerung kommen, dass die Entscheidung, dieses herrliche Feuchtgebiet zuzuschütten, ohne eine Machbarkeitsprüfung für das Projekt zu haben und ohne die Alternativen geprüft zu haben, gefällt wurde.

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