Zerstörung und Tumult rund um die Arbeiten der Costanera Sur

Diese Woche begann die Zerstörung der Häuser in Villa Asuncion, einem kleinen Teil des Banado Tacumbu. Die letzten Familien, die Widerstand boten, waren dessen müde, zu mal sie auch bei jedem Regen vom Bach, der anschwillt, überschwemmt werden, da dessen Lauf durch die Arbeiten schon halb zugeschüttet wurde. Diesen Montag zog die letzte Familie in die temporäre Unterkunft um. Der Bagger war zu diesem Zeitpunkt schon daran, die Nachbarhäuser einzureissen.





Die Regierung hat sich geweigert eine Entschädigung zu zahlen. Es habe kein Geld dafür, hiess es. Einzig wurde ihnen ein Papier in die Hand gedrückt, worauf steht, welches Grundstück sie besetzt haben. Dieses Papier verbietet ihnen aber, wieder auf dieses Grundstück zurückzukehren, ohne die Erlaubnis der Gemeinde. Auf diesem Papier ist nichts zu lesen von einem Versprechen, Hauser zu erhalten auf der Aufschüttung, mit dem die Regierung den Familien den Umzug versüsst hat. Die Familien hatten keine andere Möglichkeit, als in ein Zimmer von 5 auf 6 Meter umzuziehen (pro Familie), welches ihre provisorische Bleibe auf unbestimmte Zeit ist.



Einige Familien haben dieses Zimmer mit Spanplatten vergrössert, was ihnen der Staat jetzt verbieten will, weil es nicht schön aussieht.

Am Dienstag, 5. Dezember glich Villa Asuncion einem einzigen Schreckbild. Häuser in Ruinen, deren Besitzer Dach, Fensterrahmen und sogar zum Teil Backsteine rezycliert haben, um zumindest einen kleinen Teil des ins Haus investierten Betrags zurückzugewinnen.







Zur gleichen Zeit werden die Nachbarn der Zone 7 und 8 vom Banado Tacumbu bei jedem Regen überschwemmt, weil die Aufschüttung den Bachlauf vestopft, der bei Regen das Wasser eines grossen Teils von Asuncion sammelt. Die Regierung zieht es nicht in Erwägung, eine Schutzmauer zu bauen, um die Bevölkerung zu schützen.





Die Anwohner der Zonen 7 und 8 beschlossen daraufhin, die Bauarbeiten zu blockieren und erstellten ein Zelt des Widerstands auf dem neuen Niemandsland. Die Bauarbeiten sollten gestoppt werden bis die verantwortliche Firma die Bevölkerung mit einer Mauer schützt.


Vor allem im Hinblick auf den geplanten Spatenstich von heute, 6. Dezember, mit Präsenz des Präsidenten, war diese Aktion der Regierung, der Baufirma und dem Geldgeber Itaipu ein Dorn im Auge. Am Abend des 5. Dezember brach eine Meute wütender Siedler über die 8 Personen, die das Zelt zu diesem Zeitpunkt besetzten herein. Sie verbrannten das Zelt und griffen die Protestierenden verbal und auch körperlich an.


Die Angreifer waren die Leute, die schon länger umgesiedelt worden waren und in den provisorischen Unterkünften auf ihre Häuser warteten, länger schon als ein Jahr. Bald wurde klar, dass die Meute/ Angreifer total falsche Informationen hatten über den Grund unseres Protests und unserer Aktion. Und für die am Protest beteiligten Anwohner ist es klar, dass diese falschen Informationen bewusst gepflanzt wurden um die Leute gegen die Protestierenden aufzuhetzen. Ihre miserable Situation im provisorischen Lager wurde ausgenutzt, um unseren friedlichen Protest zu beenden ohne negative Propaganda zu riskieren wegen unmässigem Polizeieinatz. Auch wird nicht ausgeschlossen, dass Geld im Spiel war.

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