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Polizeigewalt im botanischen Garten von Asuncion

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Am Dienstag 1. Oktober gab es im Botanischen Garten von Asuncion, einen öffentlichen Park mit international anerkannten naturellen, kulturellen und historischem Wert, eine sehr heftige Polizei-Repression gegen friedliche Demonstranten und Umweltaktivisten, die gegen ein Strassenbauprojekt demonstrieren, das einen Teil des botanischen Gartes bedroht ( ca. 300 Bäume). Das Projekt (Corredor Vial Botanico) ist ein Teilprojekt des Baues der Küstenstrassen, da es sich um einen, sehr umstrittenen, Zubringer handelt. Schon gut ein Jahr hat es eine Gruppe dieses Projekt bekämpft und schon in allen Instanzen die entsprechenden Beschwerden eingereicht hat. Seit drei Wochen gibt es ein Resistenz-Zelt das sich mittlerweile in ein kleines Zelt Dorf verwandelt hat. Am Montagnachmittag drang eine grosse Anzahl von Polizisten und Spezialeinheiten (Blauhelme) in den botanischen Garten, da vom Bauamt ein Amparo (Verfassungsbeschwerde) gegen die "unbekannten" Manifestanten eingereicht worden

Wie das Grossprojekt "Franja Costera" die Lagune Yrupe beeinflusst

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Das Feuchtgebiet "Laguna Yrupe" wird von dem Grossprojekt der südlichen Küstenstrasse, das die Aufschüttung der gesamten Zone vorsieht, beeinflusst. Die Ausschreibung des Projekts ist im Gange (ID 336727) Der Projektstart ist für Anfang 2019 vorgesehen. Karte aus der Zeitung "Ultima Hora" links im Vergleich mit einem Satellitenfotos ( google earth 2018) rechts Die Zone de Feuchtgebiets soll auf ein hochwassersicheres Niveau aufgeschüttet werden (laut José Avalos, Direktor des Projekts) und es sollen 2517 Wohnungen für die im vom Projekt betroffenen Viertel, "Bañado Tacumbu", lebenden Familien gebaut werden. In einem zweiten Schritt würde die heute bestehende Siedlung enfernt werden und auch diese Zone auf ein hochwassersicheres Niveau aufgeschüttet werden, dies für eine Umfahrungsstrasse und Grundstücke zur Immobilien-Spekulation. In den Karten sieht man die vorgesehenen Aufschüttungen, sie sind als Rechtecke in der Satellitenkarte e

Überschwemmung nach Überschwemmung

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Die Armenviertel "Bañados" in Asuncion bekommen keine Ruhe, schon wieder steigt der Flusspegel überraschend, ausserhalb der normalen Regenzeit und vor allem wahnsinnig schnell an. Familien, die vor weniger als einem Monat, nach der letzten Überschwemmung in ihre Häuser zurückgekehrt sind, müssen diese schon wieder verlassen. Teilweise wurden diese Familien vor einem Monat, vom staatlichen Hilfsmechanismus (SEN) dazu aufgefordert, von den Notunterkünften in ihre Häuser zurückzukehren, welche jetzt erneut im Wasser stehen. Die Zone wurde von dem erneuten Notstand völlig überrollt, das Wasser stieg mit 15 bis 20 cm pro Tag rasant schnell an und viele Familien erwachten am Morgen plötzlich im Wasser. Lokale Regenfälle verschlimmerten die Situation. Die für den Notstand verantwortliche Institution, die SEN, stand nicht rechtzeitig mit ihren Lastwagen und den Bauteilen für Notunterkünfte bereit. Dies hätte aber möglich sein sollen, da die Amtsstellen für Hydrologie die Daten f

Erneute Überschwemmungen

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Diesen Oktober hat es oft geregnet und der Wasserstand des Rio Paraguay ist überraschend sehr schnell angestiegen. Das ist ungefähr die sechste Überschwemmung in den letzten Jahren. Vermutlich hat das mit der fortschreitenden Abholzung des Waldes in Paraguay und dem Soja-Anbau zu tun, denn so extrem viel hat es wirklich nicht geregnet. Im Moment ist der Wasserstand bei 5.52 Meter was einen grossen Teil des Viertels überschwemmt. Viele der Familien, die jetzt wieder ihr ganzes Hab und Gut in die Notunterkünfte zügeln müssen, sind erst vor wenigen Monaten in ihre Häuser zurückgekehrt. Sie sind müde von den vielen Überschwemmungen und haben sich finanziell vor der letzten Überschwemmung kaum erholt. Die Beihilfe des Staates ist wie immer hundslausig. Sie reagieren einfach stets zu spät, bereiten die RI 14 (Hochwasserflüchtlingslager) nicht vorzeitig auf dis Ankunft der Überschwemmungsflüchtlinge vor. Einige Leute mussten 3 Tage vor dem Militär-Gelände anstehen, bis sie e

Von Versprechen, die nicht eingehalten werden, die Schattenseite der Küstenstrasse

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Im Juni wurde die nördliche Küstenstrasse eröffnet, was in den lokalen Medien viel applaudiert wurde. Aber es gibt eine Schattenseite dieses Projekts, welche die Medien wenig erwähnen. Nur wenige Leute fragen sich, was mit den Familien passiert ist, welche dieses Land vor dem Bau der Strasse bewohnt haben. Kaum jemand weiss, dass die Strasse ein ganzes Viertel in zwei teilt, ein Viertel, das von armen Familien erbaut wurde und das ihnen nicht nur als Wohn-, sondern auch als Arbeitsort diente... Wenige Leute interessiert es, wohin die Familien gezogen sind, die dem Strassenbau weichen mussten. Ein Grossteil der Bevölkerung wurde entschädigt mit einem Geldbetrag, der nicht reicht, um ein Grundstück zu kaufen und noch viel weniger darauf etwas zu bauen.  Die einzige Möglichkeit, die sie damit offen hatten, ist wiederum ein Grundstück der Gemeinde zu besetzen... weiter von der Stadt weg und oder näher am Fluss und von vorne eine unsichere Existenz aufbauen.  Die 45 Familien, welch

Botschaft an Papst Franziskus

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Vor drei Jahren kam Papst Franziskus nach Paraguay und liess es sich nicht nehmen, auch in den ärmeren Zonen der Hauptstadt, den Banados halt zu machen. Der Platz "San Juan", vor 3 Jahren Mittelpunkt des Papstbesuchs, heute vergessen und verlassen Auf dem Platz "San Juan" im Nordbanado hat er eine sehr berührende Rede gehalten, die er mit den Worten begann, wie froh er sei, sie, die Anwesendenden auf diesem, ihrem Land zu besuchen. Ausserdem erwähnte er die heilige Familie, die ihr zu Hause verlassen mussten und in ein Fremdes Land ziehen, wo sie niemanden kannten und verglich die Entbehrungen, die sie auf sich nehmen mussten, mit dem täglichen Überlebenskampf der Anwohner der überschwemmungsgefährdeten Zonen der Banados. Zu diesem Zeitpunkt bezogen sich seine Worte wohl auf die letzte, nur Wochen zurückliegende Überschwemmung, welche die Familien aus ihren Häusern vertrieben hat, doch vielleicht auch auf die Geschichte der Banados, entstanden durch die Zuwan

Die nördliche Küstenstrasse und die Lösungen, die sie nicht bietet.

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Im Juni dieses Jahres wird die Eröffnung der nördlichen Küstenstrasse angekündigt. Trotz der Bitte der Bevölkerung, die Strasse an die Küste zu legen, teilt diese den Norbanado in zwei Teile. Die Regierung zieht es nicht in Erwägung, die Strasse in einen Damm zu verwandeln, indem sie Schleusentore und Pumpsysteme anbringt. Die Strasse, in einen Damm zu verwandeln, würde nur ungefähr 5% mehr kosten und die Ganze innerhalb gelegene Zone wäre von den häufigen Überschwemmungen geschützt. Die Küstenstrasse, das perfekte Terrain für einen Damm von grosser Sicherheit, es fehlen nur Schleusentore und Wasserpumpen, der teuerste Teil, das Terrain ist schon vorhanden. Die Zonen, die innerhalb und unterhalb der Strasse zu liegen gekommen sind, leiden unter dem "Waschbeckeneffekt", weil das Regenwasser nicht mehr ablaufen kann und sie bei heftigem Regen überschwemmt werden. Würde die Strasse in einen Damm verwandelt, wäre auch dieses Problem gelöst. Die Zone innerhalb der K