Von Versprechen, die nicht eingehalten werden, die Schattenseite der Küstenstrasse

Im Juni wurde die nördliche Küstenstrasse eröffnet, was in den lokalen Medien viel applaudiert wurde. Aber es gibt eine Schattenseite dieses Projekts, welche die Medien wenig erwähnen.


Nur wenige Leute fragen sich, was mit den Familien passiert ist, welche dieses Land vor dem Bau der Strasse bewohnt haben. Kaum jemand weiss, dass die Strasse ein ganzes Viertel in zwei teilt, ein Viertel, das von armen Familien erbaut wurde und das ihnen nicht nur als Wohn-, sondern auch als Arbeitsort diente... Wenige Leute interessiert es, wohin die Familien gezogen sind, die dem Strassenbau weichen mussten.

Ein Grossteil der Bevölkerung wurde entschädigt mit einem Geldbetrag, der nicht reicht, um ein Grundstück zu kaufen und noch viel weniger darauf etwas zu bauen.  Die einzige Möglichkeit, die sie damit offen hatten, ist wiederum ein Grundstück der Gemeinde zu besetzen... weiter von der Stadt weg und oder näher am Fluss und von vorne eine unsichere Existenz aufbauen. 

Die 45 Familien, welche am Ort Widerstand leisteten und forderten, dass man ihnen in der gleichen Zone wieder Häuser baut, sind in eine lausige temporäre Siedlung umgezogen, angetrieben von dem Sand der Auffüllung, in dem ihre Häuser zu versinken begannen.


Ein Häuslen aus Billigholz und Spanplatte, weiss angestrichen, das etwa 3 auf 6 Meter misst und kaum 2.5 Meter hoch ist in der Mitte, sollte für 2 Jahre ihre Bleibe sein. Die Toilette ist eine Latrine ohne Wasseranschluss und die Zone ist schwer zugänglich.

Aber das Schlimmste ist die schwindende Hoffnung. Das Land, das ihnen versprochen wurde, 10 ha in der gleichen Zone, welches für sie aufgeschüttet und darauf Häuser gebaut werden sollten, wird nicht freigegeben. Die Gemeinde und das Amt für Öffentliche Bauten (MOPC) geben sich gegenseitig die Schuld daran und schicken die Betroffenen von Pontius zu Pilatus. Die Stimmung ist sehr schlecht in diesem "Refugio", eine Familie um die andere entscheidet sich für eine missliche Entschädigung und sucht ihr Glück anderswo. Das Refugio, das "Esperanza", also Hoffnung heisst, gleicht eher einem Friedhof. Die bleibenden Bewohner geben die Hoffnung je länger je mehr auf, da sie vom Staat keine Antwort erhalten.

Leerstehende Häuser im "refugio la esperanza"

Und all das passiert, obwohl die Küstenstrasse auf einem Schutzdamm die perfekte Lösung für die Überschwemmungen dieser Zonen sein könnte. Mit einer winzigen Investition könnte man diese tiefgelegenen Zonen innerhalb der Strasse vor den Überschwemmungen schützen, indem man die Srasse in einen Damm verwandelt. Dies wäre um vieles billiger, als die gesamte Zone aufzuschütten. Aber das unselige Projekt ist alles andere als sozial und Auffüllungen sind schon viele im Gange, nur für die Parzelle der Anwohner der Zone, dafür wird nichts getan. Ich ärgere mich und kann so etwas nicht verstehen!


Kleine Entwässerungsröhren, anstatt Schleusen und Wasserpumpen



















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