Erneute Überschwemmungen

Diesen Oktober hat es oft geregnet und der Wasserstand des Rio Paraguay ist überraschend sehr schnell angestiegen. Das ist ungefähr die sechste Überschwemmung in den letzten Jahren. Vermutlich hat das mit der fortschreitenden Abholzung des Waldes in Paraguay und dem Soja-Anbau zu tun, denn so extrem viel hat es wirklich nicht geregnet.




Im Moment ist der Wasserstand bei 5.52 Meter was einen grossen Teil des Viertels überschwemmt. Viele der Familien, die jetzt wieder ihr ganzes Hab und Gut in die Notunterkünfte zügeln müssen, sind erst vor wenigen Monaten in ihre Häuser zurückgekehrt. Sie sind müde von den vielen Überschwemmungen und haben sich finanziell vor der letzten Überschwemmung kaum erholt.



Die Beihilfe des Staates ist wie immer hundslausig. Sie reagieren einfach stets zu spät, bereiten die RI 14 (Hochwasserflüchtlingslager) nicht vorzeitig auf dis Ankunft der Überschwemmungsflüchtlinge vor. Einige Leute mussten 3 Tage vor dem Militär-Gelände anstehen, bis sie endlich ihr Not Haus auf einem trockenen Flecklein aufstellen konnten.



Es hilft gar nicht, dass der Bürgermeister von 7 m Wasseranstieg spricht, unterstützt von der Secretaria de Emergencia, während der Meteorologe Max Pasten in einer Sitzung mit Cobanados erklärt hat, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass der Fluss so hoch steigt, da der Oberlauf nicht viel Wasser führt und die Überschwemmung auf lokale Regenfälle zurückzuführen sei. Aber der Bürgermeister ist halt wichtiger und seine Version wird in allen Fernsehkanälen ausgestrahlt. Somit verzweifeln die Leute. Und das gibt dann ein komplettes Chaos, weil Familien, die noch nicht im Wasser sind, schon einen Notplatz suchen und erhalten, während Familien, die sich im Wasser befinden, warten müssen. Die letzen drei Tage gab es einen riesigen Streit und Verzweiflung vor dem Tor der RI. Das Wetter ist unsicher und ein Teil der Leute hat ihr Hab und gut am Strassenrand zu stehen.


Die Situation wird vom Staat total ausgenützt... einerseits geben sie sich Mühe, die Leute genug leiden zu lassen und brauchen dann deren Verzweiflung, um ihnen das Aufschüttungsprojekt als Lösung einzubläuen. Die Nummern für die Not Lote kommen mit dem Logo der Franja Costera, die T-Shirts haben das gleiche drauf... Das ist völlig illegale Reklame für ihr Auffüllprojekt.

Eigentlich sollte die Nothilfe der Kommune neutral sein und von einer neutralen Stelle koordiniert werden. Aber die Zuständige des Büros ist gleichzeitig die Anführerin der Franja-Lobby des Viertels, welche die Mitglieder der COBAT, die für Transparenz und die logische Alternative des Schutz-Damms kämpfen, systematisch beschimpft... eine Art Cyberbulling....


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